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Achimer Kreisblatt am 23.08.2003

Probefahrt im roten Schlepper inklusive

CDU-Bundestagsabgeordneter Reinhard Grindel besuchte gestern Landmaschinenhandel Mager & Wedemeyer in Oyten

Oyten. "Ich bin sogar rückwärts gefahren, haben Sie's gesehen?" Vergnügt und eher ungern kletterte Reinhard Grindel gestern Mittag wieder von dem riesigen knallroten Schlepper. Aber schließlich war der CDU-Bundestagsabgeordnete nicht zum Treckerfahren in die Firma Mager & Wedemeyer gekommen. In Begleitung des Oytener CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Detlef Schimansky ließ sich Grindel von den beiden M-&-W-Geschäftsführern Helmut Böse und Ulf Lüdemann durch den Landtechnik-Betrieb führen und über die aktuelle Marktlage informieren.

Und die sieht gar nicht so rosig aus, wie sich Grindel schon gedacht hatte: "Die Not in der Landwirtschaft führt zur Zurückhaltung bei Investitionen." Das konnten die Geschäftsführer der in der Industriestraße in Oyten ansässigen Landmaschinenvertriebsgesellschaft bestätigen. Böse berichtete von "Marktrückgängen in Höhe von 11 bis 12 % zurzeit" - bedingt durch Struckturwandel und Einkommensverschlechterung in der Landwirtschaft wowie die allgemeine konjunkturelle Verunsicherung. Und da das Haushaltsbegleitgesetz der Bundesregierung weitere Verschlechterungen für die Landwirte vorsehe, fürchtet Grindel auch um Arbeitsplätze in den vor- und nachgeschalteten Bereichen - wie zum Beispiel im Landmaschinenhandel, ein ohnehin heiß umkämpfter Markt.
Beeindruckt zeigte sich der Bundestagsabgeordnete von der Ausbildungsfreudigkeit des Oytener Unternehmens: Von rund 80 Mitarbeitern sind zehn in der Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker, Handelsfachpacker oder Groß- und Außenhandelskaufmann.
Mager & Wedemeyer existiert seit 1899, "und auch wenn es die Herren Wedemeyer und Mager nur bis zum 1.Weltkrieg bzw. bis 1977 gab, ist der Firmenname immer erhalten geblieben", erzählte Böse. Seit den 70er Jahren ist das Unternehmen in Besitz einer Nordbremer Kaufmannsfamilie; 1986/87 siedelte es von Mahndorf in den Neubau nach Oyten um.
Mager & Wedemeyer hält nach Böses Worten einen Marktanteil von 2300 Schleppern und verkaufte im vergangenen Jahr 375 neue Traktoren. "Die Schlepper werden immer teurer, immer komfortabler, immer schneller", erläuterte der Geschäftsführer und lenkte das Augenmerk der Gäste auf eine eigens für die Tarmstedter Ausstellung bestellte Sonder-Edition in Silber.
Der Trecker-Handel macht 75 % des Umsatzes aus, und da bekommt das Unternehmen die Zurückhaltung der Landwirte bei Investitionen in neue Gerätschaften schon zu spüren. "Aber dafür wird zurzeit mehr repariert", meinte Böse und führte nach der 130 Schlepper umfassenden Ausstellung samt maschinellem Zubehör durch Ersatzteillager und Reparaturwerkstatt. Waschanlage, Tankstelle und Lackierwerkstatt gehören ebenfalls zum Firmenkomplex.
Der Verkauf von gebrauchten Treckern vor allem ins Ausland floriert hauptsächlich per Internet.

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