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Achimer Kreisblatt am 03.08.2005
CDU-Wahlkampf beginnt in Verden
Generalsekretär Volker Kauder kommt am 17. August
Von unserem Redakteur Wilfried Bendal
Landkreis. Reinhard Grindel ist auf Sommertour. Fast 180 Termine hat der CDU-Bundestagsabgeordnete auf seiner Liste, die er bis zum 9. September in den Landkreisen Verden und Rotenburg noch abarbeiten will. "Vorfahrt für Arbeit - Zukunft für den ländlichen Raum" hat er seinen Rundkurs überschrieben, der in diesem Jahr natürlich einer Wahlkampftour gleich kommt. "Wir müssen Arbeit in Deutschland wieder wettbewerbsfähig machen", ist die zentrale Botschaft des 44-jährigen.
Beim traditionellen Unternehmer-Frühstück in Ottersberg stellte der CDU-Bundestagskandidat im Wahlkreis 35 gestern aber unmissverständlich klar: "Wir werden kein Füllhorn von Versprechen ausgießen." Vielmehr müsse die Politik ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Deshalb werde die CDU vor dieser Bundestagswahl den niedersächsischen Weg einschlagen. "Wir werden dem Bürger vor der Wahl sagen, was er nach der Wahl zu erwarten hat", so Grindel vor gut einem Dutzend Frühstücksgästen im Café Seekamp. Das sei auch das Erfolgsrezept von Christian Wulff vor der Landtagswahl in Niedersachsen gewesen.
Inhaltlich heiße das: Arbeit in Deutschland kostengünstiger machen und gleichzeitig die sozialen Sicherungssysteme stärken. Seit 2002 seien rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze und damit Beitragszahler verloren gegangen. Einen effektiven Beitrag, dieser Entwicklung gegenzusteuern, sieht Grindel in der Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung von 6,5 auf 4,5 Prozent. "Das bringt 200000 bis 300000 neue Arbeitsplätze", schätzt er. Die Gegenfinanzierung, die über die Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozent auf 18 Prozent erfolgen soll, stieß in der Runde aber nicht uneingeschränkt auf Gegenliebe. Dafür aber die Botschaft, dass den Unternehmern klare Signale für Investitionen gegeben werden müssen. Grindel: "Der 18.September wird ein Datum für einen Aufschwungprozess sein."
Zur Diskussion um das Fernsehduell Schröder-Merkel bezog der ehemalige Fernsehjournalist ebenfalls klar Stellung: "Ein Duell reicht völlig." Das habe er auch Angela Merkel geraten. Er erinnerte an die Treffen Schröder-Stoiber vor drei Jahren. Das erste Aufeinandertreffen habe wichtige Informationen geliefert, das zweite dagegen sei schwach und inhaltslos gewesen. Außerdem sei Show nicht Art der CDU. Grindel: "Wir brauchen viele Veranstaltungen, auf denen wir viele Menschen direkt erreichen."
Dafür bekommt Reinhard Grindel in den nächsten Wochen auch prominente Unterstützung. Den Wahlkampf eröffnet er offiziell am 17. August in Verden und einen Tag später in Rotenburg. Unter dem Motto "Die Zwei für Grindel" ist zunächst der CDU-Generalsekretär Volker Kauder im Niedersachsenhof zu Gast. Am 18.August wird Grindel im Bürgersaal in Rotenburg vom stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Bosbach begleitet. Bevor niedersächsiche Polit-Prominenz vor Ort hilft, steht am 4. August das Sommerfest des CDU-Kreisverbandes Verden auf dem Programm. Am 22. August kommt Finanzminister Hartmut Möllring zu einem Unternehmertreffen nach Oyten. Den Abschluss der Sommer-Wahlkampftour bildet der Besuch von Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen am 9. September in Dörverden. |