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Achimer Kreisblatt am 23.08.2005

Land als Vorbild für den Bund

Finanzminister Hartmut Möllring und Reinhard Grindel sprechen mit Unternehmern

Von unserem Redakteur Kai Purschke

Oyten . Das Thema Finanzen steht für Unternehmer im Mittelpunkt. Da passte es, dass der CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel gestern den Niedersächsischen Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) in den Gyhumer Gewerbepark eingeladen hatte. Nach einer kurzen Betriebsbesichtigung der Firma Kreyenhop und Kluge fand dort ein Unternehmerfrühstück statt. Möllring und Grindel standen rund zehn Oytener Gewerbetreibenden und Handwerksmeistern Rede und Antwort.

"Wir führen das Industriebebiet zusammen", sagte Grindel und schmunzelte angesichts der Versammlung von Geschäftsleuten. Die Gründe, warum er sich um die Wahlkampf-Unterstützung von Möllring bemüht hat, hatte Grindel schon im Vorfeld erklärt. "Hartmut Möllring steht für einen soliden Finanzkurs, der Niedersachsen in der ganzen Republik viel Anerkennung eingebracht hat. Bevor Möllring seine Arbeit darstellte, informierten Inhaber Rolf Kreyenhop und Geschäftsführer Norbert Streich ihre Besucher - darunter auch Oytener CDU-Politiker - zunächst über ihren Importbetrieb.
"Kreyenhop und Kluge" importieren seit 1971 asiatische Lebensmittel sowie seit rund drei Jahren auch Non-Food-Artikel. Angefangen mit 35 Angestellten, beschäftigt das Unternehmen heute 135 Mitarbeiter. Jährlich importiert das Oytener Unternehmen rund 1500 Container, die Waren werden dann unter anderem nach Österreich, Dänemark und nach Tschechien exportiert. Beeindruckt waren alle Teilnehmer vom riesigen Warenlager, durch das sie geführt wurden.
Beim anschließenden Frühstück blickte Finanzminister Möllring zunächst auf das niedersächsische Modell. "Wir sind das erste Bundesland, das seinen Beamten Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen hat - davonwaren natürlich nicht alle begeistert", erklärte Möllring. Die Ersparnis habe aber 94 Millionen Euro ausgemacht. So seien freiwillige Leistungen zu einem Großteil gestrichen und erste Teile der Verwaltungsreform umgesetzt worden. "Wir haben 6743 Stellen in Abgang gestellt und im Landesdienst einen Einstellungsstopp verhängt."
Weitere Bestandteile seines erfolgreichen Sparkurses seien ein Flächenmanagement, mit dem Büroflächen für Landesbedienstete reduziert würden, und ein Baumanagement. "Wir verkaufen Flächen und Gebäude, die nichts einbringen", sagte Möllring, der derzeit noch eine Sternenwarte im Angebot hat. Möllring: "Was man im Land mit einer Verwaltungsreform bewegen kann, muss doch auch auf Bundesebene zu schaffen sein."
Den Unternehmern wie Rolf Kreyenhop oder Bodo Renne brannten besonders die Themen Wirtschaftswachstum, Erbschaftssteuer und Mehrwertsteuer auf den Nägeln. Möllring: "Ein Wirtschaftswachstum von einem Prozent bedeutet für Niedersachsen Mehreinnahmen in Höhe von 250 Millionen Euro." Zum Thema Mehrwertsteuer-Erhöhung sagte der Minister: "Die kommt auf jeden Fall, egal welche Partei das Rennen macht." Reinhard Grindel fügte an: "Rot-Grün will auch an die Mehrwertsteuer ran, es gibt auch keinen anderen Weg. Nur sie sagen es nicht - im Gegensatz zu uns."

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