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Osterholzer Kreisblatt am 25.08.2005

Grindel: CDU-Wahlsieg bringt Aufwind für Landwirtschaft

Bundestagsabgeordneter auf Besichtigungstour in Gnarrenburg

Von unserer Mitarbeiterin Sigrid Lüdtke

Gnarrenburg . Der CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel hat während seiner Sommertour 2005 in der Gemeinde Gnarrenburg Station gemacht. Gleich an drei Stellen hielt sein Wahlkampfmobil "Grindel on Tour": beim landwirtschaftlichen Betrieb von Hans und Bernd Kück in Langenhausen, bei der Firma Kück-Bau in Karlshöfener Gewerbegebiet und bei der Reifeisengenossenschaft (RWG) in Gnarrenburg. Begleitet wurde der Politiker von Bürgermeister Ernst Bayer (CDU), dem CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Hinrich Kackmann sowie weiteren heimischen CDU-Kommunalpolitikern.
Reinhard Grindel ließ sich vor Ort von den jeweiligen Betrieben die gegenwärtige Lage schildern. Vom landwirtschaftlichen Betrieb Kück, das in einer Art "Minimolkerei" Vorzugsmilch und andere Milchprodukte wie probiotischen Joghurt herstellt und vertreibt, zeigte sich der Politiker sehr beeindruckt. Er erwähnte, dass die Union sich gegen die Erhöhung der Milchquote im Zuge der EU-Agraranpassung einsetze. Ein Auslaufen der Quole werde in Absprache mit den Landvolkverbänden jedoch auch von der CDU für das Jahr 2013 ins Auge gefasst. Grindel verwies darauf, dass die EU-Agrarnormen "eins zu eins" auch in Deutschland umgesetzt werden müssten. So dürften derzeit noch in deutschen Schweineställen weniger Tiere als in den Nachbarländern gehalten werden, was ein Wettbewerbsnachteil für deutsche Landwirte sei. Desgleichen sei die Agrardieselbesteuerung mit 40 Cent pro Liter hierzulande wesentlich höher als beispielsweise in Frankreich (vier Cent). Zudem müsse Bürokratie abgebaut werden, damit die deutschen Landwirte auf dem EU-Markt dieselben Chancen haben wie Franzosen und Niederländer, sagte Grindel. Schließlich müsse man sich einsetzen, dass die Qualität heimischer Produkte ins Bewusstsein der Verbraucher rücke, um den Kampf gegen "billig, billig" zu gewinnen. Mit Blick auf einen möglichen Wahlsieg der CDU am 18. September sagte der Christdemokrat: "Viele Bauern hoffen auf diesen Tag und werden dann wieder investieren." Dies werde mit einem Aufwind auch für die Baubranche im ländlichen Bereich einhergehen.
Andreas Pape, Geschäftsführer der RWG Gnarrenburg, führte die Besuchergruppe über das Freigelände der Genossenschaft. Vorbeischauend an Lagern von Dünge- und Futtermitteln, Baustoffen, Silagefolien und dem Fuhrpark der RWG verschafte sich Reinhard Grindel ein Bild vom Geschäft der RWG Gnarrenburg, zu der mittlerweile sieben weitere Geschäftsstellen von Osterholz-Scharmbeck bis Nartum gehören. Im Reifeisenmarkt verwies der 38-jährige Geschäftsführer Pape darauf, dass inzwischen auch die Discounter die Produktpalette der RWG anbieten würden: "Das ist natürlich ein Problem." Die RWG setzen daher weiter auf die stetig wachsenden Bereiche wie Reiten und Hobbytierhaltung. Weiter erklärte Pape seinem Gast aus der Bundesrepublik, dass die Moorkartoffel Sieglinde eine Spezialität der Genossenschaft und die Ernte in diesem Jahr hervorragend ausgefallen sei. Papes Zukunftsprognose: "Die landwirtschaftlichen Betriebe werden wachsen, die Genossenschaften müssen dies auch." Er meinte, dass die RWG Gnarrenburg gegenwärtig gut aufgestellt sei.
Auch zum Thema regenerative Energien bezog Reinhard Grindel Stellung: "Wir wollen den Energiemix." In seinen Augen sei die Energie aus Biomasse wirtschaftlicher als die Windenergie. Letztere mache nur in Gegenden Sinn, wo der Wind auch richtig puste, meinte er. "Wir Christdemokraten wollen zu zwölf Prozent den Strombedarf aus regenerativen Energien, den Rest aus fossilen Brennstoffen und der Kernenergie decken." Mit der Atomenergiewirtschaft müssten allerdings noch Debatten darüber geführt werden, dass bei längerer Laufzeit der Reaktoren der Strompreis für den Verbraucher sinken müsse, betonte der CDU-Abgeordnete Grindel.

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