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Rotenburger Kreiszeitung am 12.08.2004
SHM siedelt sich am Flugplatz an
Perspektive: "Über kurz oder lang 100 Arbeitsplätze" / An Ausbau festhalten
Rotenburg (sf) . Er habe sich für Rotenburg entschieden, weil die Atmosphäre hier einfach stimme, meint Dietrich Reinhard, der zurzeit dabei ist, auf dem Flugplatz eine Dependance der Schweizer "Swiss Helicopter Maintenance AG", kurz SHM, aufzubauen. Das Unternehmen sucht einen Standorft im Norden Deutschlands, um hier Kolbenmotoren und Turbinen für Flugzeuge und Hubschrauber zu warten und zu reparieren, aber auch Schulung und Ausbildung sowie Dienstleistungen rund ums Fliegen anzubieten.
Werner Meyer und Peter Drewes, die gemeinsam mit den Stadtwerken aus geschäftsführende Gesellschafter den Rotenburger Flugplatz betreuen, freuen sich über die Perspektiven, die die Ansiedlung für den Flugplatz versprechen. Dietrich Reinhard hat vorerst ein Büro und eine Lagerhalle angemietet. In einem zweiten Schritt will er eine weitere Halle bauen oder von der Bundeswehr übernehmen. Gespräche dazu laufen. Mit der SHM könnten "über kurz oder lang 100 Arbeitsplätze" am Flughafen entstehen, so Reinhard, der Markt lasse das allemal erwarten.
Auch wenn die SHM mit dem Status quo am Rotenburger Flugplatz durchaus zufrieden ist, langfristig käme den Dienstleistern ein Ausbau durchaus zu passe. Den haben auch Werner Meyer und Peter Drewes durchaus noch nicht zu den Akten gelegt. Auch und vor allem um die Geschäftsfliegerei mehr für Rotenburg zu interessieren. Zwar ist die 806 Meter lange Startbahn für Flugzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 5,5 Tonnen zugelassen, doch veränderte Empfehlungen und/oder Vorschriften aus Brüssel machen mittelfristig die Verlängerung der Landebahn auf zunächst 1200 und später 1450 Meter mitsamt Ergänzung der Befeuerung und Einbau elektronischer Anflughilfen ratsam, um den Standort über sog. Sportfliegerei hinaus attraktiv zu machen. Zurzeit finden jährlich 17 000 Starts und Landungen statt, in den Hangars sind 60 Maschinen stationiert. Die GmbH schreibt schwarze Zahlen. Dennoch haben die Betreiber den Ergeiz, dieses aus Sicht der Wirtschaftsförderer "Juwel für die ganze Region" aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Voraussetzung dafür ist allerdings ein klares und nachhaltiges Bekenntnis der Politik dazu. Diese Botschaft gaben Meyer und Drewes dem CDU-MdB Reinhard Grindel mit auf den Weg, der seine Sommertour am Dienstag im "Follow me"-Bistro des Flugplatzes beschloss.
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