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Rotenburger Kreiszeitung am 27.08.2004

Mögliche Synergieeffekte nutzen

CDU-Bundestagsabgeordneter Reinhard Grindel besichtigt bei Sommertour "Haus Wümmetal"

Von Stefanie Meyer

Sottrum. Ein strammes Programm wartete auf den CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel und einer Delegation des CDU-Samtgemeindeverbandes Sottrum während seiner Sommertour durch die Samtgemeinde. Im Vordergrund seiner Stippvisite standen die Besuche in der Jugendhilfeeinrichtung "Haus Wümmetal" und in "Mertins Blumenhof".

Sichtlich beeindruckt von den erfolgreichen Bemühungen, junge Menschen mit psychosomatischen Störungen in die Lage zu versetzen, ein weitestgehend autonomes Leben zu führen, zeigte sich der Bundestagsabgeordnete nach einem Rundgang durch das "Haus Wümmetal" im anschließenden Gespräch mit der Geschäftsleitung. "Das Ziel, den Jugendlichen sowohl durch die psychologische und therapeutische Betreuung , als auch durch ein behutsames Heranführen an die reale Arbeitswelt berufliche Perspektiven zu bieten, ist mehr als lobenswert und sinnvoll", war Reinhard Grindel von der Einrichtung am Sottrumer Bahnhof angetan. Die vor elf Jahren von der Familie Organista ins Leben gerufene Jugendhilfeeinrichtung mit Hauptsitz in Rehr bietet 84 Heimplätze in Wohngruppen (davon 76 stationär und acht ambulant) sowie 33 Ausbildungsplätze an. Den jungen Bewohnern wird nach einer beruflichen Orientierungs- und Aufbauphase die Möglichkeit geboten, in den Bereichen Tischlerei, Hauswirtschaft, Gartenbau, Büro, Hauswirtschaft und demnächst Maler eine staatlich anerkannte Ausbildung mit Prüfung zu absolvieren. "Unser Ziel ist es, den Jugendlichen Hilfen zur Selbsthilfe anzubieten", betonte der Geschäftsführer Günter Organista. So lernte der Abgeordnete im Beisein des Vize-Chefs des CDU-Gemeindeverbandes, Heinrich Schmidt, des Vorsitzenden der Sottrumer CDU-Gemeinderatsfraktion Hans-Jürgen Krahn, des neuen Samtgemeindefraktions-Chefs Siegfried Gässler und seiner Stellvertreter Dr. Friederike Paar und Hans-Hermann Engelken sowie Herbert Cordes und Heinz Helbig die einzelnen Werkstätten kennen und nutzte die Gelegenheit, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Grindel brachte dabei seine Hoffnung zum Ausdruck, im Sinne einer beruflichen Sozialisation möglichst viele Kooperationsfirmen zu finden. Sofern Kreishandwerkerschaften eine so genannte "Unbedenklichkeitserklärung" aussprechen, stehen die weitestgehend für den eigenen Bedarf produzierenden Werkstätten auch nicht in einem Konkurrenzverhältnis zu den örtlichen Firmen. "Aber", appellierte Grindel, "es wäre schön, wenn sich hier langfristig weiter Synergieeffekte zwischen dem Haus Wümmetal und der Wirtschaft ergeben". So seien nach seiner politischen Einschätzung auch die zurzeit in der Debatte stehenden "Ein-Euro-Jobs" sinnvoll, "den Anschluss an den Arbeitsprozess und feste Tagesstrukturen aufrecht zu erhalten." Auch die Verpflichtung des Staates, ins Straucheln geratene Jugendliche nicht sich selbst zu überlassen, sondern Hilfen zur Eingliederung und Genesung zu bieten, war eine wesentliche Forderung des Abgeordneten.
Grindel: "Dieses Haus ist eine segensreiche Einrichtung, Heranwachsenden mit seelischen Problemen wieder zurück ins Leben zu helfen." Geschäftsführer Günter Organista und Theo Dreyer, Bereichsleiter für die Berufsausbildung im "Haus Wümmetal", gaben indes den Politikern mit auf den Weg, sich dafür einzusetzen, die bürokratischen Hürden für mittelständische Unternehmen in Deutschland schnellstmöglich zu lockern. "Es erinnert zum Teil an einen Schildbürgerstreich", erinnerte Organista an die jüngsten Schwierigkeiten, für den Ausbau einer neuen Ausbildungswerkstatt in Sottrum die Baugenehmigung zu erhalten. Und: "Da kann einem Unternehmer wirklich der Atem ausgehen."

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