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VAZ am 15.08.2003
Themenflut auf der Sommertour
CDU-MdB Reinhard Grindel auf Stippvisite in Samtgemeinde Thedinghausen
/ Betriebsbesichtigungen und "Fragestunde"
Samtgemeinde (sp). "Rückkopplung vor Ort" nennt
der hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel seine Stippvisiten
in den einzelnen Ortschaften seines Wahlkreises im Rahmen seiner Sommertour.
Auch in Thedinghausen hatte er im vergangenen Jahr im Wahlkampf versprochen,
wieder einmal vorbeizuschauen. Gestern war es soweit.
Zusammen mit dem Samtgemeinde-CDU-Vorsitzenden Joachim Otten (Riede) und
der Thedinghauser CDU-Spitze mit Andreas Wulf und Klaus-Dieter Schneider
nahm sich Grindel zunächst Zeit für eine Betriebsbesichtigung
der Firma Winter-Holzbau in Thedinghausen.
Die Geschäftsführer Wilhelm Helmke und Marianne Winter nutzten
die Gelegenheit, dem Gast aus Berlin zu erläutern, wo der Schuh drückt.
So wies Helmke auf das geltende Arbeitsrecht hin, das sich als Einstellungshindernis
erweist und bekam in dieser Sache Rückendeckung von Grindel. Umso
positiver wurde bewertet, dass die Firma Winter ihren Mitarbeiterstamm
im letzten Jahr durch 18 Neueinstellungen auf nunmehr 145 steigern konnte.
Kritische Töne fand Helmke auch für die Ausbildungsvorschriften,
die es seinem Betrieb nahezu unmöglich machen, Lehrlinge auszubilden.
Und Wilhelm Helmke gab dem Oppositionspolitiker mit auf den Weg: "Die
Streichung der Eigenheimzulage wäre der Super-Gau für die Bauwirtschaft".
Grindel sah's genau so. "Dieses Vorhaben wird die CDU weiter blockieren".
Unabhängig davon konnte Helmke dem interessierten Besucher davon
berichten, dass sein mittelständisches Unternehmen, nicht zuletzt
dank eines sehr hohen Qualitätsstandarts und eigenverantwortlicher
Personalführung, ein nennenswertes Umsatzplus verzeichnen kann. "Die
Situation bleibt jedoch angespannt, erst recht, wenn man sich der sozialen
Verantwortung für die Mitarbeiter bewusst ist."
Bei einem Mittagessen mit geladenen Gästen im Rieder Gasthaus Scholvin
fand Reinhard Grindel anschließend - bei aller Möglichkeit
zur Selbstdarstellung - ein sehr kritisches Publikum vor. Die Bürgermeister
der Samtgemeinde waren ebenso dabei, wie Vertreter der Selbstständigen-Vereinigungen
und örtlicher Institutionen.
Ob Schwarzarbeit, Mehrwertsteuer, Überbürokratisierung, Probleme
der Landwirtschaft, Reformstau, Politikerdiäten, das neue Jagdgesetz,
das uneinheitliche Auftreten der Bundes-CDU oder sein eher schlechtes
persönliches Verhältnis zum hiesigen SPD-Kollegen Stünker
- Grindel musste zu allen Punkten Stellung nehmen, und tat das auch ausführlich.
So ließ er beispielsweise durchblicken, dass er sich durchaus mit
einer durchgängigen zehnprozentigen Kürzung aller Subventionen
anfreunden könne.
Eine Betriebsbesichtigung bei der DHG-Dachhandelsgesellschaft schloss
den Tag in Thedinghausen ab.
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