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Zevener Zeitung am 02.08.2004
Der Instanzenweg ist für Betriebe einfach zu lang
Informationsbesuch bei der Friedrich von Lien AG am Zevener Moordamm - Genehmigungen für Erweiterung dauern zu lange
Zeven (ZZ/ak). Reinhard Grindel besuchte im Rahmen seiner Sommertour auch die Friedrich von Lien AG am Zevener Moordamm. Der Betrieb wird heute von Wolfgang und Heiko von Lien geleitet, deren Großvater die Dachbaustoffunternehmung 1959 gründete.
Mit 30 eigenen und 10 weiteren Beschäftigten im beauftragten Speditionsunternehmens werden von Zeven aus für Deutschland, Österreich und den Benelux-Ländern Profilbleche für Dächer und Wände geliefert. Dabei hat die Aktiengesellschaft das Alleinvertriebsrecht von der WECKMANN STELL OY aus Finnland für die genannte Region.
An Grenze stoßen
Durch die hohen Zuwachsraten für diesen Spezialbaustoff, stößt die Firma in ihrer Expansion auf dem jetzigen Gelände an ihre Grenzen. Es müssen dringend neue Flächen und Hallen geschaffen werden, um einen wirtschaftlichen Betrieb überhaupt zu ermöglichen und die Ansprüche des Zulieferers an seinen Vertragspartner zu erfüllen. Die Flächen sind zwar vorhanden, aber für die Erweiterung des Betriebes muss zunächst das Gewerbegebiet Moordamm erweitert werden.
Das ist die Voraussetzung für die dringend notwendige Investition um die logistischen Kapazitätsprobleme, die zu erheblichen Kostenbelastungen führen, lösen zu können. Da setzt die Kritik von Firmenleitung und Aufsichtsrat an. Nach mehr als zwei Jahren, die bereits mit Planung, Behördengesprächen und Gutachten verbracht wurden, ist bis heute nicht klar, ob man im Jahr 2005 mit der Erweiterung beginnen kann. Sie machen dafür vor allem den langen Instanzenweg bei den Planungen und Genehmigungen in den vielen zu beteiligenden Behörden, insbesondere bei den Umweltauflagen, verantwortlich. Es sei absolut nicht erkennbar, dass in Deutschland ein freundliches Investitionsklima herrscht, dass zur Schaffung und Erhaltung vorn Arbeitsplätzen beiträgt.
Reinhard Grindel bat in Gesprächen mit Ratsmitgliedern und Samtgemeinde-Bürgermeister Manfred Rieken um Unterstützung für Betriebe, die sich weiterentwickeln wollen und dafür zusätzliche Flächen benötigen. "Wir müssen Arbeitsplätze vor Ort sichern und neue schaffen. Betriebe, die das wollen, dürfen nicht an zu viel Bürokratie scheitern. Auf meiner Tour habe ich leider an mehreren Stellen die Kritik gehört, dass sich einige Firmen nicht ausreichend unterstützt fühlen und vor allem an völlig überzogenen Umweltauflagen leiden", berichtete Reinhard Grindel. Das Land Niedersachsen gehe aber mit der Auflösung der Bezirksregierungen und der damit verbundenen Verlagerung der Kompetenzen und Entscheidungen auf die Kommunen den richtigen Weg. |