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Zevener Zeitung am 16.08.2005
Ungleicher Wettbewerb in der EU beklagt
Reinhard Grindel (CDU) zu Besuch in Elsdorf und Wehldorf
Wehldorf/Elsdorf (ZZ/tk). "Wir haben erheblich mehr finanzielle Aufwendungen und bürokratische Richtlinien zu schultern als unsere EU-Nachbarn. Das ist im immer transparenter werdenden europäischen Agrarmarkt nicht haltbar." So lautet die Meinung von "Biotech"-Chef Johann Otten, der jetzt MdB Grindel ins Gebet nahm.
Die nationalen Märkte der EU-Mitgliedstaaten wachsen immer mehr zu einem Wirtschaftsraum zusammen. Je weiter diese Entwicklung voran schreitet, desto vergleichbarer werden die einzelnen Wettbewerber und desto offensichtlicher werden die von Land zu Land unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen. So auch staatliche - "typisch deutsche" - Gegebenheiten, die für einheimische Agrarunternehmer das ohnehin harte Geschäft zusätzlich schwer belasten.
Johann Otten, Senior-Chef des landwirtschaftlichen Lohnunternehmens "Biotech - Wehldorfer Kompost", nutzte darum auch gern die Gelegenheit, den CDU-Bundestagsabgeordneten direkt anzusprechen und Reinhard Grindel, der auf seiner alljährlichen Sommertour bei "Biotech" Station machte, die aktuelle Schieflage zu schildern. Ganz besonders deutlich machte er die ungerechte Ausgangssituation deutscher Agrarfirmen gegenüber den europäischen Nachbarn am Beispiel des Agrardiesels.
Im Zuge der Sparmaßnahmen im Jahre 2004 sie die Dieselrückvergütung als Hilfe von der Regierung gekürzt worden und somit der Agrardieselpreis in die Höhe gestiegen. Derzeit liege die Steuerbelastung auf Agrardiesel in Deutschland bei über 50 Cent - demgegenüber fielen in Österreich rund zehn Cent und in Frankreich sogar nur zwei Cent je Liter an.
Besonders in einem Marktsegment, das europaweit bereits am meisten vergemeinschaftet ist, seien solche staatlich induzierten Wettbewerbsnachteile nicht haltbar, so die klare Meinung von Johann Otten und seinem Sohn Jaan, der 1999 als gelernter Landmaschinenmechaniker und Fachagrarwirt Landtechnik das Familienunternehmen in Wehldorf offiziell übernahm.
MdB Reinhard Grindel, der sich nach einem ausgiebigen Rundgang beeindruckt von der Größe, der innovativen Vielschichtigkeit und dem hohen technischen Standard des Wehldorfer Betriebes zeigte, nahm den Unmut der Unternehmer sehr ernst. Er sprach sich im Namen der CDU/CSU nicht nur deutlich für eine Anhebung der Rückvergütung im Bereich Agrardiesel aus, sondern er unterstrich insgesamt die Bedeutung gleicher Wettbewerbsbedingungen innerhalb der europäischen Union, "statt nationaler Alleingänge", wie es in der Pressemitteilung der CDU heißt. Die EU-Richtlinien gelte es, eins zu eins umzusetzen sowie die Entbürokratisierung nachhaltig voran zu treiben.
Besonders der Wunsch nach weniger Bürokratie kam auch bei Grindels Besuch in Elsdorf zur Sprache, wo der CDU-Bundestagsabgeordnete das Autohaus Fitschen und Klindworth besuchte. "Hier wird erneut deutlich, wie sehr sich gerade im Landkreis Rotenburg Handwerk und Gewerbe um die Schaffung von Ausbildungsplätzen bemühen", unterstrich der Volksvertreter.
Das Elsdorfer Unternehmen beschäftigt bei einer Zahl von 40 Mitarbeitern sechs Auszubildende. "Ein tolles Vorbild und Beispiel dafür, dass ein Ausbildungspakt zwischen Politik und Wirtschaft kein leeres Wortgebilde sein muss", schreibt die CDU in der Pressemitteilung. |